Glauben heißt nicht wissen!
Diesen Spruch hat mir mein Opa damals förmlich eingetrichtert und er gilt heute in meinem Beruf mehr denn je.
„Ich vermute“ ist der Bruder von „ich glaube“ und die Schwester heißt „ich denke“… Diese „Familie“ ist in der Forschung häufig anzutreffen.
Ein klassischer Fehler ist es, diesen unbestätigten Hören-Sagen-Geschichten blind nachzugehen und Geld und Zeit in nicht bestätigte Informationen zu stecken.
Sie werden das sicherlich kennen: „Oma hat immer erzählt, dass Sie der Meinung sei, dass der Bruder von ihrem Vater in Hagen geheiratet hat, weil doch die Kusine Uschi immer erzählt hat, das…“
Es mag zwar ein Hinweis sein, aber gesichert sind diese Informationen nicht.
Aber wie üblich gibt es auch hierzu Tipps….
Mal wieder etwas aus der Praxis: Eine Dame rief mich an und fragte, ob ich ihr den Taufeintrag Ihrer Ur-Großmutter aus Mecklenburg-Vorpommern besorgen könnte. Diese sei wohl in Kammin zur Welt gekommen.
OK, man könnte natürlich jetzt herauszubekommen, wo die alten Kirchenbücher aus Kammin liegen und dann dort nach einem Eintrag schauen, aber die Information beruht halt nur auf Hören-Sagen.
Sicher war, dass die Heirat in Magdeburg stattgefunden hat. Also sucht man dort den Heiratseintrag im Kirchenbuch, um so an das genaue Geburtsdatum und den Geburtsort zu kommen.
Im obigen Fall haben wir dies dann auch gemacht und siehe da, die Ur-Großmutter kam in Cammin (und nicht Kammin) zur Welt. Dieses liegt allerdings nicht in Mecklenburg-Vorpommern, sondern in Westpommern. Cammin gehört heute zu Polen und hört auf dem Namen Kamień Pomorski.
Also lieber mal einen Schritt zurückgehen und mit gesicherten Informationen weiterforschen, als die Nadel im Heuhaufen zu suchen.
Ihre Andrea Bentschneider
27 Oktober 2011 um 00:16
Hallo Andrea !
Endlich mal eine die den Kopf aufmacht !
Selbst etwas in dieser Richtung unternimmt.
Alle Achtung !!
Jedenfalls besser als sixh von den Anbietern im Internet ausnutzen zu lassen.
Mit anerkennenden Grüßen
Andreas
06 November 2011 um 23:16
Alles Sternenkinder, nur nicht übernatürlich und alles komplexer, wie Kirche erzählt. Kirchenbücher sind auch nicht so zuverlässig. Das absolut Gesicherte gibt es kaum. Eine Urkunde zählt im Recht, wie Annahmevermutung. nicht wie Tatsachenvermutung. Vaterschaftstest ergibt sich nicht aus Urkunde. Dank Netz fand ich auch mal ein Institut in USA, welches Gene zum Namen untersucht. Ich habe mich nicht beteiligt, weil der Name hier Ehrenamt war. Namen und Schreibweisen waren unterschiedlich. Urgroßmutter, mit drei Geburtsnamen, gemäß Urkunden, Ururgroßvater mit vier Söhnen Johann, Stockhauseinheirat der Männer, Übername Frauenname, usw…..Es begegnnen einem viele Haken. Partner und ich kamen etwas weiter, dank Dorfsheriffs, Hofboten, Schöffen in der Familie.
Inzwischen bin ich bei allgemeiner Linguistik, Mythen, Sagen und den Neandertaler, die leider keine Tonbandaufzeichnung hinterlassen haben. 🙂 Aber ihre Gene habe ich. Gene wurden u. a. angegessen, mit Metallen (Erz /Fluid), meine ich.