Hilfe meine Frau heißt ganz anders
Tja, die lieben Nachnamen…
Bei Forschungsfällen, wo die Vorfahren aus slawischen Ländern stammen, kann es ja durchaus vorkommen, …
… dass die Ehefrau einen anderen Nachnamen trägt als der Ehemann. Und ich spreche hier nicht von irgendwelchen neuen Namensrechten, wo jeder seinen Nachnamen behalten kann oder man einen Doppelnamen tragen kann oder…
Oftmals finden sich bei Vorfahren aus dem slawischen Raum Nachnamen beim Ehemann wie Surbinski und seine Ehefrau heißt mit Nachnamen Surbinska.
Das ist dort zum Teil heute noch verbreitet. Die Frau von Herrn Putin (ja der Putin) heißt mit Nachnamen Putina.
Aber nicht nur dort kann man bei der Forschung auf dieses „Phänomen“ stoßen.
Ich arbeite gerade an einem Fall, wo die Vorfahren eines heute in Amerika wohnenden Kunden aus dem Unterfränkischen kommen.
Ich habe in Kirchenbucheinträgen (alle auf Latein) um das Jahr 1700 herum, diverse Einträge seiner Familie Schneider gefunden. Die Frauen werden dort allerdings als Schneiderin (also Endung – in) geführt.
Dies war eine, bis ins 19. Jahrhundert übliche Form der Unterscheidung zwischen Mann und Frau. Auch hier bei uns im Norden.
Hier oben sind bzw. waren Endungen wie –en, -sche oder nur –s bei den Ehefrauen üblich. Ich hätte dann den schönen Nachnamen Bentschneidersche oder Bentschneiders gehabt.
Wo wir gerade beim Latein waren… In alten Kirchenbüchern steht dann auch nicht etwa Johannes als Vorname, sondern Joannes (also ohne h) oder abgekürzt Joes.
„Anton den ehelichen Sohn von Ludwig“ findet man dann im lateinischen Kirchenbuch als:
„ Antonius filius legitimus Ludovici“.
Lustig wird es wenn der Name im Lateinischen noch dekliniert wurde, wird aus dem Anton ein Antonius im Nominativ, im Genitiv ein Antonii, und im Dativ ein Antonio.
Normalerweise ist immer nur der Nominativ verwendet worden, also um bei unserem Beispiel zu bleiben, der Name Antonius. Aber Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel oder wie erklärt man sich sonst einen Eintrag vom 31. Februar????
Also ruhig mal wieder um die Ecke denken. Eine Frau Schneider kann in alten Kirchenbüchern als Schneiderin geführt sein oder Schneiders oder Schneidersche …
Ihre Andrea Bentschneider ohne irgendwas dahinter
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