…ausgewandert …umgezogen… hat sich von der Frau getrennt oder oder oder???
Es treten manchmal in der Familienforschung Fragen auf, die sich nur schwerlich oder eventuell gar nicht beantworten lassen.
Es gibt diverse Gründe warum zum Beispiel eine Person um 1870 ausgewandert sein könnte. Religiöse Verfolgung, „drücken“ vor dem Militärdienst, finanzielle Not oder er hat ein Mädel geschwängert und „ist stiften gegangen“. Wenn Sie keine Einzelheiten kennen, werden Sie diese wohl auch nie erfahren. In solch einem Fall kommt es natürlich darauf an woher die Person stammt.
Als Beispiel: Der alte Bauer stirbt und es galt im dem Staat oder Herzogtum die „Realteilung“, sprich der Hof wurde unter allen Kindern gleichmäßig verteilt. Nach 2, 3 Generation könnte man dann noch eine Fläche so groß wie ein Handtuch sein eigen nennen. Das reichte natürlich nicht als Existenzgrundlage.
PS: Realteilung, da Landbesitz früher als „Realitäten“ bezeichnet wurden.
Womit wir auch schon beim nächsten Thema sind: Andere Zeiten- Andere Bedeutung!
Sagt heute jemand „geheim“ meint er vertraulich, hintern oder inoffiziell, früher war „geheim“ ein Ausdruck für „mit einer Sache vertraut sein“ – Geheimrat oder das Geheime Preußische Archiv.
„Der Typ ist aber geil!“, in den 80igern hieß das „toller Typ!“, ein paar Jahre vorher war „Geil“ noch ein Ausdruck für … naja Sie wissen schon 🙂
Oma sagte zu flirtenden Männern Poussierstängel. Meine Muhme hat mir immer…. Sie kennen Muhme nicht? Alter Ausdruck für Tante. Der Oheim war das männliche Pendant, also der Onkel.
Und wenn Sie einen Vatermörder tragen, haben Sie keinen gehbehinderten Killer auf dem Arm, sondern ein Hemd mit Stehkragen.
Ohh ich verzettel mich schon wieder…
Zurück zum Ausgangsthema: Warum Uroma sich von Uropa getrennt hat, werden Sie wohl nie zu 100% klären können. Klar, es gibt in der Familie die Geschichte, „dass er immer….“ Aber Sie wissen ja selber, dass nur knapp 50% dieser Familiengeschichten oder Gerüchte wahr sind.
Ihre Andrea Bentschneider,
…früher mal Bendschneider, denn mein Vorfahr konnte nicht lesen und Schreiben und hat seine Eheurkunde so unterschrieben:
Aber das ist schon wieder eine ganz andere Geschichte!
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