Feudel, Oachkatzelschwoaf, Teilchen und eine Schrippe
am 22. November 2016 unter Allgemein, Historische Dokumente, Internet, Wissen abgelegtSchatzis Freund Volker ist aus Berlin nach Hamburg gezogen. Da man ja nett ist, haben wir natürlich sein neues Domizil in Hamburg erst einmal grundgereinigt. Aber wie die Kerle so sind, fehlte natürlich die Hälfte, also habe ich Volker in den Drogeriemarkt Budnikowsky geschickt, um Allzweckreiniger, Lappen, Scheuerpulver und einen Feudel zu kaufen. Nach 10 Minuten kam er wieder, hatte auch alles, bis auf den Feudel.
„Den gibt es da nicht“? Keinen Feudel bei Budni ist wie McDonalds ohne Burger, da wird nie im Leben passieren. Also zusammen hin spaziert und was sehen meine Augen da liegen? Feudel! „Ach, Aufnehmer meinst Du!“
Den Begriff Feudel haben die Franzosen mit hergebracht, mehr oder weniger… Das Wort stammt vom französischen Wort „voile“ (Schleier oder Kopftuch) ab (Falls Sie mal bei Herrn Jauch auf dem Stuhl sitzen).
Hier oben im Norden, gibt es nun seit den anfänglichen Pilotprojekten so um 2010 herum, auch wieder Platt (also Niederdeutsch) Unterricht an den Schulen. Leider noch nicht an allen und regelmäßig. Es fehlen halt Lehrer die noch platt schnacken können.
Neben Hamburch gibt es dat auch noch in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
Lange wurde den Lütten, wenn sie denn überhaupt noch platt gesprochen haben, dies ausgetrieben. Erst etwa ab dem Jahr 2000 merkte „man“, dass die niederdeutsche Sprache ist ein wertvolles Kulturgut ist. Wenn sie vor dem Aussterben bewahrt werden soll, muss etwas getan werden.
Regionale Dialekte MÜSSEN erhalten bleiben, es klingt doch toll wenn einer so richtig Bayrisch daherredentut.
Andrea Länder sind uns da einen Teil voraus. In Neu-Seeland gibt es Maori Unterricht an den Schulen, es wird der Haka (ein ritueller Tanz der Ureinwohner und KEIN Kriegstanz) gelehrt, um so das kulturelle Erbe zu erhalten.
Weltweit gibt es Zur Zeit etwa 6.500 auf unserem Planeten. Linguisten schätzen, dass in 100 Jahren knapp die Hälfte davon verschwunden ist.
Wie für Tiere, gibt es auch für Sprachen eine „rote Liste“, da diese vom Aussterben bedroht sind. Wer jetzt nur an die kleinen Stämme in den Regenwäldern denkt, hat unrecht. Auch eine unserer Sprachen steht auf dem Index: Niedersorbisch.
Bóžemje!
Ihre Andrea Bentschneider
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