Vor Eichen sollst Du weichen, Buchen sollst Du suchen!
Keine Angst es geht in diesem Beitrag nicht um das richtige oder falsche Verhalten bei Gewittern, sondern um Stammbäume.
Ich werde oftmals gefragt wie mein Stammbaum aussieht, bzw. welches PC- Stammbaumprogramm ich empfehlen kann. Dazu nochmals kurz eine Information über den Unterschied zwischen Ahnentafel und Stammbaum. Als Ahnentafel bezeichnet man eine Aufstellung in der von mir als Hauptperson ausgehend die vorherigen Generationen eingetragen werden.
Als Stammbaum bezeichnet man in der Ahnenforschung folgendes: Die erste Person die man dort am Stamm einträgt, ist der älteste Urahn der bekannt ist, in meinem Fall wäre das ein Daniel Friedrich Bentschneider aus dem Jahr 1740. Mehr über die Erklärungen zum „Vokabular“ steht auch im Blogbeitrag Deutsch-Ahnenforschung, Ahnenforschung-Deutsch. [Juni 2007]
Gut, hätten wir das nun noch mal geklärt, denn hier kommt es häufig zu Missverständnissen. Was fängt man nun mit den gesammelten Daten an? Meist beginnt man mit einem Stück DIN A 4 Papier. Nach und nach mit Zunahme neuer Erkenntnisse und Informationen klebt man dann vielleicht zwei oder drei weitere Blätter dran, sammelt Zettel mit Notizen, heftet Kopien von Urkunden und Kirchenbucheinträgen in Ordnern ab, usw. Aber irgendwann wird das zu umständlich wenn man nicht von Anfang an ein gut durchorganisiertes Ordnungssystem eingerichtet hat und dieses regelmäßig auf dem aktuellen Stand hält.
Die Folge ist, dass Informationen verloren gehen, Forschungen doppelt und dreifach durchgeführt werden und man schlichtweg den Durchblick verliert.
Da bietet sich dann die Unterstützung durch den Computer an. Bei der Eingabe von „Stammbaum Programm“ (ich weiß es müsste Ahnentafel Programm heißen) bei Google erhält man um 260.000 Treffer. Da gibt es Alles vom kostenlosen Download bis hin zu Software, bei denen man ein jährliches Update kaufen kann bzw. muss.
Die meines Erachtens beste und wahrscheinlich vollständigste Aufstellung aller aktuell erhältlichen Genealogieprogramme findet sich hier: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Genealogiesoftware mit ausführlichen Beschreibungen, Preisen, Systemvoraussetzungen etc.
Die Problematik ist, dass es die perfekte Software leider nicht gibt. Die eine generiert ausführliche Auswertungen und Berichte, kann aber keine Ahnentafeln grafisch darstellen. Die nächste macht tolle Ahnentafeln, Stammbäume etc die grafisch hochwertig sind, haben aber ihre Mankos unter anderem bei der komplizierten Eingabe und Verwaltung der Daten. Für mich ist zum Beispiel auch ein wichtiges Kriterium, ob ich mehrsprachige Berichte das heißt in Deutsch und Englisch anfertigen kann. Das können leider auch nicht allzu viele Programme. Deshalb arbeite ich parallel mit bis zu vier verschiedenen Programmen – das ist aber auch noch keine perfekte Lösung.
Generell würde ich (nicht nur) dem Neueinsteiger Folgendes vorschlagen: Wer sich noch nicht für ein bestimmtes Programm entschieden hat oder erst einmal das Erstellen von Ahnentafeln üben möchte, kann dies sehr gut auf einer Web-Seite wie ancestry.de kostenlos online machen. Dies hat den Vorteil, dass man sich nicht gleich auf eine Software festlegen muss und für diese unter Umständen viel Geld auf den Tisch legt. Auch ist ein Austausch mit anderen Mitgliedern möglich, die Vorfahren mit gleichen Namen haben. Diese werden hier auf Ihre Daten aufmerksam und ein Austausch ist somit vereinfacht. Ich habe auf diesem Weg Verwandte mit gleichen Namen in den USA aufgespürt. Weitere Vorteile: andere Familienmitglieder können besser an der Ahnenforschung partizipieren da die Daten nicht nur exklusiv auf Ihrem PC liegen. Viele Genealogieprogramme haben Einschränkungen was die Anzahl der eingegebenen Datensätze sprich Personen betrifft, was hier nicht der Fall ist. Zu guter Letzt: die Stammbaumdaten liegen ja nicht auf Ihrem Computer sondern auf einem externen Server, das heißt sollten Sie Probleme mit Ihrem PC haben und alle Ihre Daten verloren gegangen sein, so können Sie sich sicher sein, dass Ihre Ahnenforschungsdaten nicht davon betroffen sind. Selbstverständlich wird hier der Datenschutz groß geschrieben, und Sie bestimmen, wer Ihre Daten einsehen kann.
Der Nachteil bei einer externen „Aufbewahrung“ ist im Umkehrschluss natürlich, dass die Daten jeweils nur über das Internet abrufbar sind und ein schneller Abruf der Daten für Internetbenutzer ohne „Flatrate“ mit Kosten verbunden ist.
Sie haben nun also die Qual der Wahl und ich kann Ihnen diese Entscheidung leider nicht abnehmen.
PS: Es wäre also nur noch zu klären woher der Blitz weiß, dass er eine Buche vor sich hat und keine Eiche. Scherz beiseite: Es ist übrigens falsch sich bei Gewitter unter einen Baum zustellen, den der Blitz schlägt so oder so meist am höchsten Punkt ein. Also am besten hinhocken und sich klein machen oder sich neben eine größere Person stellen.
03 Juli 2008 um 21:58
Wie kann es denn sein, das bei Ancestry.de immer vom Stammbaum und nicht von der Ahnentafel gesprochen? Nach viele Gesuche und Gelese habe ich keine Möglichkeit zur Erstellung eines Stammbaumes gefunden. Die Beschreibung trifft immer nur auf die Erstellung einer Ahnentafel zu.
04 Juli 2008 um 09:34
Hallo Steffi,
das ist mir auch aufgefallen. Ich glaube aber das der Begriff „Ahnentafel“ immer noch an die NS-Zeit erinnert und daher der Begriff „Stammbaum“ verwendet wird.